BEFG

Veränderungen im BEFG 2025 – Segen bewegt

Neue Bundesstrukturen für starke Gemeinden

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Gesellschaftliche, kulturelle und geistliche Veränderungen prägen auch das Leben unserer Gemeinden. Vieles, was lange selbstverständlich war, funktioniert nicht mehr einfach so. Ehrenamtliche Mitarbeit verändert sich, Ressourcen werden knapper, und bekannte Strukturen stoßen an ihre Grenzen. Zugleich bleibt der Auftrag unverändert: das Evangelium leben und weitergeben – mitten in einer sich wandelnden Welt.

Damit Gemeinden diesem Auftrag auch in Zukunft kraftvoll nachkommen können, braucht es Strukturen, die nicht bremsen, sondern stärken. Strukturen, die tragen – und zugleich Bewegung ermöglichen. Genau hier setzt „Unser Bund 2025“ an: ein umfassender Strukturerneuerungsprozess im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), der 2023 gestartet wurde. In diesem Rahmen ist ein neues Gesamtkonzept für die künftige Struktur des BEFG entstanden, über das der Bundesrat Ende Mai in Kassel abstimmen wird.

Ein gemeinsamer Weg mit klarer Ausrichtung

Im Zentrum des Prozesses stand und steht eine zentrale Frage:

„Wie sehen tragfähige Strukturen für die Zukunft des BEFG aus, die den Gemeinden besser und direkter dienen und in Einklang mit den Ressourcen des Bundes stehen?“

Aus dieser Frage heraus wurde ein breit angelegter Beteiligungsprozess gestartet. Hunderte Menschen aus allen Bereichen des Bundes – Haupt- und Ehrenamtliche, junge und erfahrene Stimmen, Vertreter und Vertreterinnen aus Gemeinden, Gremien und Werken – haben sich in den vergangenen zwei Jahren eingebracht. Der Austausch war offen, teils kontrovers, aber immer getragen vom gemeinsamen Anliegen, Strukturen zu schaffen, die dienen.

Mehr als eine Strukturreform – ein geistlicher Prozess

Von Beginn an wurde „Unser Bund 2025“ nicht nur als organisatorische Maßnahme verstanden, sondern als geistlicher Weg. Denn Strukturen sind nie Selbstzweck – sie können bestenfalls Raum schaffen für das, was Gemeinde im Kern ausmacht: gelebter Glaube, gegenseitige Stärkung, missionarisches Engagement. Genau darum geht es: Die neuen Strukturen sollen dazu beitragen, dass Gemeinden geistlich wachsen, in Bewegung kommen und ihren Auftrag mit neuer Klarheit leben können.

Der Leitsatz „Segen bewegt“ bringt diesen geistlichen Kern auf den Punkt. Er erinnert uns daran, dass es letztlich nicht um Effizienz, sondern um Wirksamkeit geht – nicht um Kontrolle, sondern um Ermöglichung. Wir glauben: Gott segnet uns, und dieser Segen ist nie für uns allein gedacht. Er soll weiterfließen – in unsere Gemeinden, unsere Regionen, in unsere Welt.

Drei Ebenen – ein Ziel

Der vorliegende Strukturentwurf sieht vor, den Bund künftig auf drei klar profilierten Ebenen zu organisieren: 

1. Die gemeindliche Ebene
Die Gemeinden bleiben das Zentrum des Bundes. Sie sollen gezielt unterstützt werden – inhaltlich, geistlich und administrativ. Ziel ist es, ihre Eigenständigkeit zu stärken und gleichzeitig Hilfen bereitzustellen, damit sie ihren missionarischen Auftrag generationenübergreifend und wirksam leben können.

2. Die regionale Ebene
Die bisherigen Landesverbände und GJWs werden in 25 kleinere, flexiblere Regionen überführt. Dort arbeiten Regionalteams gemeinsam mit hauptamtlichen Mitarbeitenden, die für die inhaltliche Arbeit vor Ort angestellt werden. Im Fokus stehen die missionarische Gemeindeentwicklung sowie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Neu eingeführt werden sogenannte „Junge Parlamente“, in denen junge Menschen aktiv an der Gestaltung ihrer Region mitwirken können.

3. Die bundesweite Ebene
Die Bundesebene konzentriert sich künftig auf Koordination, kirchliche Aufgaben, Personalprozesse und Ausbildung. Gleichzeitig wird hier die inhaltliche Arbeit reduziert, um mehr Personalressourcen in die Regionen zu verlagern. Die Theologische Hochschule Elstal bleibt Ausbildungsort für Hauptamtliche.

Antworten auf zentrale Herausforderungen

Hinter dem Strukturprozess „Unser Bund 2025“ stehen konkrete Herausforderungen, die sich in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt haben. Doppelstrukturen binden Ressourcen und erschweren Zuständigkeiten, das Engagement im administrativen Ehrenamt sinkt, Verwaltungsaufwand steigt, und der Bundeshaushalt weist ein hohes strukturelles Defizit auf. Gleichzeitig fehlt vielerorts die Innovationskraft in der Gemeindearbeit, während der Altersdurchschnitt steigt.

Der Strukturentwurf setzt hier an: klare Aufgabenverteilungen, Entlastung Ehrenamtlicher von Verwaltungsaufgaben, stärkere Verwebung des GJWs mit der Gesamtstruktur, ein ausgeglichener Haushalt und neue Freiräume für innovative, missionarische Gemeindeentwicklung.

Ziel: Ein Rahmen, der bewegt

Die entwickelten Strukturen verstehen sich als Rahmen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie sollen Gemeinden befähigen, geistlich zu wachsen, neue Wege zu gehen und gemeinsam auf Gottes Wirken zu vertrauen.

Die strukturellen Veränderungen, die nun zur Diskussion stehen, sind weitreichend. Aber sie sind getragen von der Hoffnung, dass durch sie Raum entsteht: für geistliche Tiefe und für innovative Formen von Gemeindeentwicklung. Gemeinden sollen gestärkt werden, ihren Weg zu finden – nicht allein, sondern eingebunden in eine tragende Bundesgemeinschaft.

„Segen bewegt“ ist damit mehr als ein Titel. Es ist eine Haltung. Eine Einladung, unseren Bund gemeinsam zu gestalten – mutig, geistlich und offen für das, was Gott mit uns vorhat.

Wie geht es weiter?

Vom 28. bis 31. Mai 2025 tagt der Bundesrat in Kassel. Dort soll über den vorgelegten Entwurf beraten und entschieden werden. Bis dahin sind alle Gemeinden eingeladen, sich zu informieren, zu diskutieren und sich einzubringen.

Materialien zum Prozess findet ihr unter www.befg.de/ub25 – darunter:

  1. ein kompaktes Einführungsvideo
  2. eine ausführlichere Videoversion
  3. eine PowerPoint-Präsentation mit Kommentaren
  4. ein umfassendes Konzeptpapier

Der Prozess lebt vom Mitdenken und Mitbeten vieler. Denn echte Veränderung gelingt nur gemeinsam – mit Herz, Verstand und dem Vertrauen darauf, dass Gott uns auch in bewegten Zeiten einen guten Weg zeigt.

Christoph Bartels
Projektkoordinator „Unser Bund 2025 – Segen bewegt“

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